Die zwei Leben des Raymond Carver. Man verglich ihn mit Hemingway und Tschechow und feierte ihn als literarischen Minimalisten: Raymond Carver, der Arbeitersohn aus Oregon, der in den 1970er und 80er Jahren in den USA zu "jedermanns Lieblingsschriftsteller" wurde.
Carver spare sich übermächtige Handlungen und konzentriere sich stattdessen auf viele kleine Aspekte des Lebens, die kaleidoskopartig ein Bild der Realität schüfen. Der Übersetzung von Helmut Frielinghaus wird ähnlich großes Lob zuteil, da dieser es verstehe, nicht nur Carvers Ton hervorragend zu treffen, sondern ihn an einigen Stellen auch noch im selben Stil zu verstärken.
Raymond Carver, geb. 1938 in Clatskanie, Oregon, schlug sich jahrelang mit Gelegenheitsjobs durch und konnte sich erst spät ganz dem Schreiben widmen.
Carver thematisierte das Leben des armen, weißen Amerikaners, der verzweifelt und von persönlichen Tragödien gezeichnet an eben diesem Leben zerbricht. Raymond Carver ist ein schwieriges Kapitel. Spricht man von ihm, muss man unweigerlich auch seinen Lektor Gordon Lish erwähnen, der, nach heutigem literaturwissenschaftlichen Stand, mehr als nur kleine Schönheitskorrekturen an Carvers.
Alle Tage, die wir leben Michaela Léas Spuren leseratte1310 Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse Isa Frida Kahlo und die Farben des Lebens leseratte1310 Kafka.
So müssen sie nicht erklären, wozu sie nicht in der Lage wären. Am Schluß ist es Carver, der ihnen den Schlüssel dazu verwehrt. In Raymond Carvers Erzählungen gibt es kein Happy End - kaum ein richtiges Ende. In Keiner. Alles ist offen. Die Figuren sind ins Leben entlassen, aus dem er sie für einen kurzen Moment herausgerissen hat. Jede.
Der Artikel über Raymond Carver ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen.
Lesen Sie die besten Zitate vom Autor Raymond Carver. Raymond Carver war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Dichter.
Carvers Helden pflegten einen lakonischen, präzisen Stil, der das gerade Notwendige sage und die sich unmerklich auftuenden Risse, den plötzlichen Umschwung, die schleichende Gefahr im Leben seiner Figuren bloß andeute. Helmut Frielinghaus ist es gelungen, schreibt Baumgart, den trockenen Stil Carvers ins Deutsche zu übertragen. Richard Ford hat für die deutsche Ausgabe ein Vorwort.
Raymond Carver erzählt in "Kathedrale" mit schlichten Wörtern in knappen Sätzen. Er prägte damit einen minimalistischen Stil, den sich junge, auch deutsche Autoren als Vorbild nahmen zum Beispiel Judith Hermann, die das Vorwort schrieb.